Projekt: Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf (GAP)

Die Idee
Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege sind nicht nur ausschlaggebend für die Erhaltung der körperlichen und psychosozialen Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern auch, um die Personalbindung an ein Unternehmen zu erhöhen. Neben einer adäquaten Entlohnung spielt vor allem die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die berufliche Zufriedenheit von Beschäftigten in der Pflege eine herausragende Rolle.
Die Idee hinter dem Projekt ist, dass manchmal schon kleinere Veränderungen in der Arbeitsorganisation helfen, den Arbeitsalltag entscheidend für Beschäftigte zu verbessern. Es muss also nicht unbedingt das ganz große Rad gedreht werden oder gewartet werden, bis mehr Personal eingestellt ist oder Maßnahmen der Politik umgesetzt werden und greifen. Allerdings scheint es für viele Pflegeeinrichtungen schwierig, sich im laufenden Betrieb und auf sich gestellt zu verändern. Hier braucht es oftmals einen frischen Blick von außen und Unterstützung bei der Umsetzung gezielter Maßnahmen.
Schon 2019 konnten mit dem Pilotprojekt zur „Umsetzung guter Arbeitsbedingungen in der Pflege“ 25 Einrichtungen der stationären und ambulanten Langzeitpflege ihre Arbeitsbedingungen nachweislich verbessern. Das Projekt beinhaltete:
- die gezielte Problemanalyse der Einrichtung vor Ort,
- eine Schulung der Führungskräfte zur Anwendung bewährter Instrumente für gute Arbeitsbedingungen sowie
- die anschließende Implementierung mit externer Beratung.
Der Erfolg des Projektes konnte durch eine begleitende und unabhängige Evaluation nachgewiesen werden.
Den Evaluationsbericht finden Sie hier.
Den Abschlussbericht des Pilotprojektes können Sie hier einsehen.
GAP - Das Nachfolgeprojekt
Die Evaluationsergebnisse des Pilotprojektes bestärkten die Idee, auch mit den gegenwärtigen Rahmenbedingungen, den Beschäftigten in der Pflege gute Arbeitsbedingungen bieten zu können.
Um hier noch mehr Einrichtungen zu unterstützen startete 2021 deshalb das Nachfolgeprojekt GAP. Ziel ist, dass mindestens 750 ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen flächendeckend in allen Bundesländern teilnehmen. Auch sie sollen auf ihrem Weg zu besseren Arbeitsbedingungen bei der Ist-Analyse, Führungskräfteschulung und anschließender Umsetzungsbegleitung bei der Implementierung entsprechender Maßnahmen unterstützt werden.
Neu ist, dass teilnehmende Einrichtungen für diesen Prozess die Fördermittel des Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie (§ 8 Abs. 7 Elftes Buch Sozialgesetzbuch – SGB XI) nutzen können, d.h nur die Hälfte der Kosten aus Eigenmitteln gestemmt werden müssen. Denn das Förderprogramm sieht eine hälftige Ko-Finanzierung von bis zu 7.500 Euro/Jahr für solche Maßnahmen vor. Weiterhin gibt es eine Geschäftsstelle GAP, die die Einrichtungen bei allen Schritten der Projektteilnahme unterstützt sowie die GAP-Coaches ausbildet und vermittelt.
Weiterführende Informationen zum Projekt und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter: www.gap-pflege.de
Artikel erstellt am:

Beratung und Hilfe für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen
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